Dana Pruss tritt als neue Kirchenkreissozialarbeiterin in die Fußstapfen von Norbert Hammermeister
Die neue Kirchenkreissozialarbeiterin Dana Pruss weiß, dass sie in große Fußstapfen tritt. Ihr Vorgänger Norbert Hammermeister hatte bis Ende Januar schließlich 30 Jahre seinen Arbeitsplatz im Haus „An der Marktkirche 4“. Aber auch die 29-Jährige ist im Kirchenkreis Harzer Land keine Unbekannte. Sie hat genaue Vorstellungen, wie sie die Arbeit von Hammermeister wie gewohnt weiterführen, aber trotzdem frischen Wind in die Beratungsstelle bringen kann. „Ich habe schon immer gern Menschen geholfen“, sagt Dana Pruss. Die Eigenschaft habe sie in ihrer Berufswahl beeinflusst. Damit sie damals ihr Fachabitur im Bereich Wirtschaft absolvieren konnte, musste sie ein einjähriges Praktikum machen, erzählt sie. Dafür habe sie sich die Verwaltung in einem Altenheim ausgesucht. Danach bestritt sie noch ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Lebenshilfe. Und dann stand für sie auch der Entschluss für ein Studium fest: Eine Mischung aus sozialer Arbeit und einem verwaltungstechnischen Hintergrund sollte es sein. Daher studierte sie Sozialmanagement in Nordhausen.
Arbeit in Flüchtlingshilfe
Kurz nachdem Dana Pruss ihr Studium beendet hatte, befand sich Deutschland in der Flüchtlingskrise. Im Mai 2016 ist sie zum Kirchenkreis Harzer Land gekommen, um dort in der Flüchtlingssozialarbeit tätig zu sein. Angefangen hat sie in der Flüchtlingsunterkunft in St. Andreasberg. „Also ist mir der Oberharz als Arbeitsort nicht unbekannt“, sagt sie. Danach hat Pruss in der Flüchtlingshilfe in Osterode gearbeitet. Sie kommt ursprünglich aus Herzberg, wohnt jetzt aber mit ihrem Partner in Badenhausen. Jetzt in der Beratungsstelle des Diakonischen Werks hat sie das Gefühl, mit ihrer Leidenschaft, anderen Menschen zu helfen, Perspektiven zu finden, genau richtig zu sein. „Wir sind zwar ein kirchlicher Wohlfahrtsverband, aber alle Menschen unabhängig von der Konfession sind bei uns herzlich willkommen“, sagt sie. Gerade die Schwangerenkonfliktberatung werde in Clausthal-Zellerfeld häufig in Anspruch genommen. Das ist eine besondere Form der Schwangerenberatung, die sich aus dem Wunsch nach Abtreibung einerseits und dem Schutz des ungeborenen Lebens andererseitsergibt. Sie ist erforderlich, damit ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland straffrei durchgeführt werden kann. Gerade diese Beratung, die auch schon Hammermeister angeboten hat, will Pruss weiterführen. Dafür habe sie im vergangenen Jahr sogar eine Weiterbildung absolviert. Die 29- Jährige wartet nur noch auf die offizielle Zulassung. Aber auch Menschen, die beispielsweise finanzielle Sorgen hätten, seien es Studenten oder Rentner, würden ihren Weg in die Beratungsstelle finden. „Wir finden eine Lösung“ Früher hat es offene Sprechstunden gegeben, berichtet Pruss. Wegen der Corona-Pandemie bietet sie aktuell nur Beratung nach Terminvereinbarung an. Wer Redebedarf hat, kann sich telefonisch unter (0 53 23) 71 56 18 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an die Kirchenkreissozialarbeiterin wenden. „Wenn jemand einfach so vor der Tür steht, finden wir auch eine Lösung“, sagt Pruss. Derzeit ist die 29-Jährige dienstags, mittwochs und freitags in ihrem Clausthaler Büro anzutreffen. Montags und donnerstags arbeitet sie in Osterode, sie hat noch ein paar Stunden in der Flüchtlingssozialarbeit. „So versuche ich, möglichst allen gerecht zu werden.“ Pruss verweist darauf, dass sich die Tage nach Bedarf noch ändern könnten. Ihre erste Arbeitswoche sei ganz schön aufregend gewesen, sagt Dana Pruss. Das habe auch damit zu tun, dass der Clausthaler Tisch „Lazarus“ wie berichtet seit Anfang des Monats zur Osteroder Tafel gehört. Der Start sowie die Zusammenarbeit mit der Sösestadt würden jedoch super funktionieren. Der Sozialarbeiterin kommt zugute, dass sie bereits seit fast sechs Jahren beim Kirchenkreis Harzer Land tätig ist. So seien ihr die Strukturen bekannt, und Hammermeister habe sie bereits zu Terminen mitgenommen. Dana Pruss ist dankbar, dass sie die Chance bekommen habe, seine Arbeit weiterzuführen, auch dass die Gelder für ihre Stelle weiterhin zur Verfügung stehen. Das sei aufgrund der Kirchensparmaßnahmen nicht selbstverständlich. Was Hammermeister seit 30 Jahren für den Kirchenkreis geleistet habe, sei ihr in den vergangenen Wochen einmal mehr bewusst geworden. „Ich habe wirklich Respekt vor seiner Arbeit“, sagt sie. Dana Pruss will gern die Projekte von Hammermeister weiterführen: Betreuen möchte sie den Schul- und Lehrmittelfonds des Diakonischen Werkes, der davon Gutscheine für Kinder aus Oberharzer Familien mit geringem Einkommen ausgibt. Die 29-Jährige ist aber auch offen für eigene Projekte und Ideen, um die Arbeit im Kirchenkreis noch voranzubringen. Sie spricht von „frischem
Wind“, will aber „das Rad nicht komplett neu erfinden“.
Goslarsche Zeitung, Corinna Knoke